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RHM Bayer MESSER
Messer frei Schnauze
Ausverkauft
Messer frei Schnauze
Alles außer Messer
Messer frei Schnauze
Messer frei Schnauze
Messer mit Scheide
Auf Kundenwunsch
Messer nach Maß
Ich heiße René Hillmann-Mößel und bin 1979
im Bayrischen Neumarkt i.d.Opf. geboren.
Mein Vater war Sportschütze und Jäger – so kam ich schon sehr früh mit Messern in Berührung. Das erste Messer das ich mein Eigen nannte, war ein Schweizer Taschenmesser, das mir mein Großvater mit jungen 7 Jahren schenkte.
Da entdeckte ich schon die praktische Seite des Messers.
Mein erstes “Rambomesser” mit Depot für Angelschnur usw. hatte ich bereits mit 12 Jahren. Zu meiner Zeit war das noch kein Problem.
Als ich dann mit 15 Jahren eine Lehre zum Schlosser begann, fing ich auch schon an, die ersten Messer zu bauen. Da ich nun auch mein metallurgisches Wissen anreichern konnte, wusste ich bald welche Stähle sich gut für Messer eignen. Zum Leidwesen meiner Mutter hatte ich bald eine stattliche Sammlung.
2001 lernte ich meine heutige Frau kennen und zog 2004 nach Flensburg.
2004-2010 arbeitete ich bei M-Jürgensen in Sörup als Schlosser unter anderem in der Giesserei. Da entdeckte ich die Liebe zum heissen Eisen und zum Messer wieder. Seit 2010 bin ich als selbstständiger Handwerker unter dem Firmennamen “Der Bayer Flensburg” in und um Flensburg tätig.
Seit 2013 schmiede ich professionell Messer. Alle Verwandten wurden schon mit Messern ausgestattet.
Seit 2016 bin ich ehrenamtlicher Schmied im Industriemuseum Kupfermühle, wo ich an offiziellen Anlässen die Esse und den Amboss in Arbeit halte.
Die Wärmebehandlung beinhaltet folgende Schritte nach dem Schmieden des Rohlings.
Mehrfaches Aufheizen auf Härtetemperatur und anschließendes langsames Abkühlen, vorzugsweise in der Esse über mehrere Stunden.
Das Normalisieren beseitigt die Spannungen im Stahlgefüge die durch das Schmieden entstanden sind.
Beim Härten wird der Rohling auf Temperaturen zwischen 800 C° und 1050 C° erhitzt und anschließend im Ölbad abrupt herunter gekühlt, abgeschreckt.
Die Temperatur wird von der Zusammensetztung des Stahls vorgegeben und kann durch einen Magnettest sowie Thermometer und natürlich auch Erfahrung bestimmt werden.
Beim Anlassen wird der Rohling auf eine Temperatur zwischen 180C° und 250C° erhitzt und entweder durch Wasser, Eis oder Umgebungstemperatur herunter gekühlt.
Meist soll eine Anlassfarbe im Gelben/Strohgelben Bereich erreicht werden. Auch hier wird die genaue Vorgehensweise vom Stahl und dessen Bestandteilen bestimmt.
Oft werden 2 oder mehrere Durchgänge gefahren die in der Regel 1-2 Stunden andauern.
Das Anlassen dient dazu die Spannungen des Härtens zu entfernen, außerdem wird erst dadurch die Endhärte und Elastizität des Stahls erreicht.
Differenzialhärten
Zu den Besonderen Verfahren gehört vor allem das Differenzialhärten, wobei nur die Schneide auf Härtetemperatur gebracht wird.
Das hat zur Folge das der Messerrücken/Axtkopf schön weich und elastisch bleibt, Stöße und Schläge gut weg steckt und daher nicht so leicht bricht.
Hamon
Auch die Hamon (Härtetechnik) ist eine Art Differenzialhärtung.
Wobei bei dieser Technik der Messerrücken durch einen Auftrag von Lehm/Asche beim Härtevorgang langsamer auskühlt und somit weicher bleibt. Dabei entsteht die Charakteristische Hamonlinie die durch ätzen mit Säure zum Vorschein tritt.
Da der härtere Bereich im Säurebad eine dunklere Farbe annimmt kann man dadurch auch sehr schöne Muster erzeugen.
Bleuen
Das Bleuen gehört eher zum Anlassen. Dabei werden bestimmte Bereiche wie z.B. der Übergang von Schneide zum Erl (der Teil im Griff) oder der Messerrücken etwas über die übliche Anlasstemperatur erwärmt was man gut an der Blaufärbung erkennen kann. Diese Bereiche sind etwas weicher und somit bruchsicherer.
Filetiermesser sind meist komplett gebleut um die extreme Flexibilität zu erreichen.
Weitere technische Details zur Schmiedekunst
Grundsätzlich gibt es für jeden Zweck einer Klinge die richtige Schneidengeometrie und den richtigen Schneidwinkel. Wenn man sich rasieren will, muss die Klinge sehr sehr dünn geschliffen werden und der Schneidwinkel beträgt inetwa 17°-22°. Rasieren geht auch mit dickeren Messern, sieht man oft in Schärf -und Schleifvideos bei YouTube, ist aber doch eher schmerzhaft 🙂 .
Küchenmesser für Gemüse und eher weiche Materialien kommen gut mit einem Schneidwinkel von 20°-25° aus. Gemüsemesser u.ä. sollten aber niemals Knochen-Kontakt haben – wenn doch muss der Schneidwinkel eher 25°-30° betragen da es sonst zu Ausbrüchen oder Scharten kommt.
Ein Jagd/Outdoormesser hingegen muss auch mal härter ran. Da empfiehlt es sich die Klinge nicht zu dünn auszuschleifen und der Schneidwinkel bewegt sich im 20°-30° Bereich.
Zu guter letzt gibt es auch noch Klingen für den besonders harten Einsatz. Bushkraft/Hackmesser, Äxte und dergleichen müssen eine stabile dicke Klinge und einen Schneidenwinkel haben, der sich im 30°-40° Bereich bewegt. Ausnahmen sind z.B. die Schnitzaxt 25° und meißt Asiatische Äxte und Klingen die oft einen spitzeren Winkel aufweisen.
Natürlich ist auch immer der Stahl ausschlaggebend, welcher Winkel sich mit einer langen Standzeit/Schneidhaltigkeit vereinbaren lässt. Kohlenstoffstähle und andere rostende Stähle haben durch den geringen Chromanteil eine feinere Stahlkörnung und können daher spitzer und somit schärfer geschliffen werden. Was sich positiv im Schneidverhalten und der Standzeit auswirkt. Der Nachteil des Rostens ist bei richtiger Pflege aber eher zu vernachlässigen. Ausser im Nautischen Bereich natürlich, da würde ich doch immer Chromstähle wie 440 C, D1oder D2 verwenden.
Am wichtigsten ist es, die Klinge niemals in die Spühlmaschine zu packen, da sie das nicht unbeschadet überstehen wird. Auch der Holzgriff ist kein Freund der Spühlmaschine. Ansonsten ist es nur wichtig die Klinge trocken in die Scheide/Halter zu stecken.
Ich persöhnlich öle meine Messer nie, nach einiger Zeit bildet sich eine graue Oxydschicht/Patina die das Messer gut vor schlechten Einflüssen schützt. Aber das ist natürlich meine Einstellung. Will man stet´s einen glanz der Klinge muss man am besten mildes Öl wie Kamelienöl oder Waffenöl nehmen um die Klinge nach gebrauch damit abzureiben.
Bei rostfreien (rostträge) Klingen verhält es sich etwas anders, da genügt es das Messer zu trocknen und gut is. Alle Jahre mal polieren dann hat man lange was vom Glanz.
Ein Holzgriff sollte ab und zu geölt werden und nicht im Wasser liegen bleiben (Pfützen auf der Arbeitsplatte usw…). Wobei Messergriffe und Scheiden die mit dem RHM Verfahren versiegelt wurden weisen eine deutlich erhöhte Verträglichkeit gegenüber Flüssigkeiten wie Wasser und Schweiß aus.
RHM-Verfahren zur Versiegelung/Impregnierung saugender Organischer Materialien wie Holz Leder und Papier
Das eigens entwickelte Verfahren zum Versiegeln von Holzgriffen und Lederscheiden, basiert auf dem Einbringen verschiedener Harze/Wachse und Öle unter termischer Beeinflussung der Materialien.
Man könnte es auch eine Art sanftes Frittieren nennen, wobei das doch eher den Pommes und Konsorten zu steht. Die Kunst ist die Temperatur und die Zusammensetztung der Versiegelung genau zu erreichen, lange geübt, hat sich gelohnt.
Die Standzeit einer Klinge bezeichnet die Zeit in der die Klinge nicht geschliffen werden muß.